27.-29. Mai 2024
STATION Berlin

Anlässlich des re:publica-Mottos „Who cares?“ hat unser Partner Der
Regierende Bürgermeister von Berlin - Senatskanzlei ein Interview mit Simon
Blaschke geführt. Simon ist Leiter des Berliner Landeskompetenzzentrum Pflege 4.0,
das innovative digitale Lösungen aufzeigt, die Pflegende unterstützen, die
Selbstbestimmung und Teilhabe von Pflegebedürftigen verbessern und die Verweildauer in
der eigenen Häuslichkeit verlängern.
Was ist das Landeskompetenzzentrum Pflege 4.0 und was verbinden Sie mit dem re:publica-Motto „Who cares“?
Wir sind die zentrale Anlaufstelle rund um die Digitalisierung in der Pflege in Berlin. Wir informieren, setzen Impulse und machen Technik erlebbar. Zu unserer Zielgruppe gehören pflegebedürftige Menschen, ihre Bezugspersonen sowie privat und beruflich Pflegende. Dank der Landesförderung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und der Unterstützung durch den Paritätischen Landesverband Berlin sind wir anbieterneutral und können offen über Chancen ebenso wie über kritische Aspekte berichten.
Das diesjährige Motto ist äußerst treffend gewählt: Pflege muss gesichert werden, damit alle Menschen in Würde altern können. Der demografische Wandel stellt uns jedoch vor eine doppelte Herausforderung: steigender Bedarf und schrumpfender Nachschub Pflegender. Wer wird also morgen noch pflegen? Trotz seiner immensen Dringlichkeit bekommt das Thema dabei in der Öffentlichkeit viel zu wenig Aufmerksamkeit. Pflege sollte alle kümmern!
Inwieweit sehen Sie im Digitalen Chancen für die Pflege?
Software kann Arbeitsabläufe in Einrichtungen vereinfachen, die Pflegedokumentation erleichtern. Ebenso können intelligente Assistenzsysteme dazu beitragen, dass Pflegebedürftige so lange wie möglich zu Hause bleiben können und Angehörige in ihrer Sorge entlastet werden. Angesichts der fortschreitenden digitalen Transformation, aber auch des Personalmangels und der steigenden Nachfrage, stellt sich dabei nicht die Frage, ob die Pflege digitaler wird, sondern, in welcher Form dies geschieht und wer am Ende davon profitiert. Als Berliner Landeskompetenzzentrum Pflege 4.0 setzen wir uns dafür ein, dass sich digitale Lösungen durchsetzen, die ganz das Wohl der Pflegebedürftigen und der Pflegenden in den Mittelpunkt stellen.
Was erhoffen Sie sich von der re:publica?
Die meisten Menschen setzen sich erst dann mit dem Thema „Pflegebedürftigkeit“ auseinander, wenn sie selbst unmittelbar oder als Angehörige betroffen sind. Wir brauchen aber eine breite Diskussion darüber, wie wir als Gesellschaft mit den Herausforderungen der Pflege umgehen wollen. Dazu muss das Thema weiter in die Öffentlichkeit getragen werden. Wir hoffen, dass die Themensetzung der re:publica dazu beiträgt, einen Diskurs über die gewünschte Entwicklungsrichtung der Pflege im Informationszeitalter anzustoßen. Dazu freuen wir uns auf anregende Gespräche in den Sessions und am großen Berlin-Stand.